„Wann wird die Sporthalle endlich wieder geöffnet?“ Diese Frage müssen die Verantwortlichen des TSV Schapen wöchentlich gleich mehrfach beantworten. Und diese Frage ist mehr als berechtigt. Seit nunmehr 1 ½ Jahren in die Halle durch die Stadt geschlossen worden. Ein Ende ist nicht vorhersehbar.
Was ist das Problem? In der Halle wurde eindringendes Wasser festgestellt. In den Hülsen im Hallenboden, in denen die Befestigungen für die Volleyballnetze fixiert wurden, aber auch anderswo befanden sich tiefe Wasserpfützen. Der erst vor wenigen Jahren neu installierte Hallenboden verformte sich und schlug „Wellen“.
Inzwischen scheint sicher zu sein, dass eine komplette Sanierung der Entwässerung erforderlich ist. Die offizielle und öffentliche Bestätigung steht noch aus.
Ich erspare mir jetzt eine Wertung, ob und warum das so lange dauern musste, bis die Ursachen analysiert wurden. Dazu stecke ich zu wenig in den oft komplizierten Entscheidungswegen der Verwaltung drin. Schuldzuweisungen helfen niemanden weiter.
Festzustellen bleibt aber, dass für die Vereinsverantwortlichen diese Zeit sehr, sehr kompliziert war und ist.
Für Hallensportarten mussten Ausweichmöglichkeiten gefunden werden, in denen trainiert werden kann oder Punktspiele stattfinden können.
Insbesondere der 1. Vorsitzende des Vereins, Thomas Rudolf, hat hier sehr engagiert und zeitintensiv dafür gearbeitet, Ausweichmöglichkeiten zu finden.
Ein Dank aber auch an die befreundeten Vereine, die unseren Hallensportlern „Asyl“ gewährt haben.
Zwischen dem Verein und der Verwaltung fand ein reger Austausch statt. Nicht immer zur Zufriedenheit der TSV-Vertreter. Der Oberbürgermeister wurde um Unterstützung gebeten, der Bezirksrat ist aktiv geworden und ich selbst habe mich in meiner Eigenschaft als Bezirksbürgermeister erneut an den Oberbürgermeister gewandt. Ganz aktuell habe ich ein langes Telefonat mit dem zuständigen Dezerneten geführt.
Zumindest gibt es Licht am Ende des Tunnels. Die Frage ist nur, wie lange dauert es noch, bis die erforderlich gewordene komplette Entwässerung der Sportanlage abgeschlossen werden kann? Es ist zu befürchten, dass wir uns noch einige Zeit gedulden müssen.
Genau das ist aber das Problem des TSV Schapen. Schon jetzt haben viele (ehemalige) Mitglieder gekündigt. Es wären möglicherweise sogar noch mehr, wäre nicht viele Monate lang bedingt durch Corona eh kein Sport möglich gewesen.
Thomas Rudolf hat bereits vor mehr als einem Jahr den Bau ein temporären (Leichtbau-)Halle gefordert und diese Forderung gerade vor kurzem wiederholt.
Bisher wurde dieser Vorschlag von der Verwaltung abgelehnt. Deshalb habe ich den Bezirksrat in der letzten Sitzung vom 28. Juni 2021 gebeten, diese Idee mit einem gleichlautenden Antrag an die Verwaltung zu unterstützen. Das Gremium hat diesem Vorschlag einstimmig zugestimmt.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Chancen, dieses zu verwirklichen, nicht sehr groß sind. Ich will hier keine zu großen Erwartungen wecken.
Andererseits ist es wichtig, ganz penetrant immer und immer wieder das Problem des Vereins zu kommunizieren.
Ein bedeutender und solide geführter Verein wird in seiner Existenz bedroht. Da mutet es schon tragisch-komisch an, dass das ausgerechnet im Jubiläumsjahr geschieht.
Der Verein wird in diesem Jahr 100 Jahre alt.
Da kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Ihr Ulrich Volkmann