Zum Roten Stammtisch hat der SPD-Ortsvereins Volkmarode, Schapen, Dibbesdorf im Mai Nicole Palm, Mitglied im Planungs- und Umweltausschuss und stv. SPD-Fraktionsvorsitzende, eingeladen. Nachdem im Februar der Rat der Stadt Braunschweig einen Antrag zur Erstellung eines Stadtbahnausbaukonzept genehmigt hat, fragen sich viele Bürger in Volkmarode, wie es mit der seit jahrzehnten geplanten Verlängerung der M3 ins Neubaugebiet weitergeht. Nicole Palm gab nach einem kurzen Abriss über die Historie – insbesondere über den 1. Stadtbahnfinanzierungsvertrag mit dem Land Niedersachsen aus den 90er Jahren und die Nichtfortführung der Stadt-, Verkehrs- und Stadtbahnentwicklungspläne seit dem Politikwechsel im Rathaus 2001 – einen Ausblick auf die geplante Vorgehensweise. Dabei wird es jetzt eine Beteiligung der Stadtverwaltung an dem Ausbaukonzept geben und nicht wie bisher nur Ausarbeitungen der Verkehrs AG.
Nicole Palm erläuterte den interessierten Besuchern der Veranstaltung, dass im Ausbaukonzept die gleichen Strecken geprüft werden, die bereits im 1992 aufgestellten Stadtbahnprioritätenplan aufgeführt sind. Dazu zählen neben der Verlängerung Volkmarode noch die Strecken Lehndorf-Kanzlerfeld-Lamme und Salzdahlumer Straße-Südstadt-Rautheim/Mascherode. Hinzugekommen ist noch eine Entlastungsstrecke im westlichen Ringgebiet. Nicole Palm erläuterte in diesem Zusammanhang auch, dass zwar die anderen genannten Strecken nach der Standardisierten Bewertung wohl förderfähig sein würden und damit von der Priorität bzgl. der Finanzierung eher realisierbar sein könnten, die Priorisierung aber nach dem politischen Willen in dem Konzept gesetzt werden. Somit wird auch der Wunsch der Bürger im Neubaugebiet für eine bessere ÖPNV-Anbindung von Seiten der SPD-Ratsfraktion Gehör finden.
Zur Ausgestaltung des Trassenverlaufes konnte Nicole Palm den anwesenden Bürgern die straßenbündige Variante als Favorit für eine mögliche Umsetzung vorstellen. Diese würde auf der heutigen Berliner Heerstraße verlaufen und keine größeren Grundstückszukäufe bedeuten, was ja in der hitzigen Debatte in den vergangenen Monaten immer als Argument von Verlängerungsgegnern genannt wurde. Insbesondere bei weiterer Ausdehnung von Wohngebieten im Nordosten ist eine gute Nahverkehrsanbindung durch eine Strassenbahn mit einem attraktiven Park&Ride-Parkplatz unverzichtbar.
08.05.2013, Stefan Jung
Die sträfliche Vernachlässigung der Ergebnisse der „Standardisierten Bewertung“ und die subjektive Behauptung, die Bürger im Neubaugebiet tendieren mehrheitlich zum Ausbau der Stadtbahn, lassen wiedereinmal erkennen, dass es lediglich um die Durchsetzung eines „politischen Willens“ geht.
Eine gute Nahverkehrsanbindung ist sicherlich auch ohne eine Straßenbahn für Volkmarode Nord möglich.
Alternativen dafür gibt es genug!
Lieber Kollege Backhoff,
mit der „Standartisierten Bewertung“ habe ich so meine Probleme. Würden sich die Ergebnisse möglicherweise verändern, wenn die Stadtbahn nicht am jetzigen Verkehrsübungsplatz, sondern am Ortsrand von Dibbesdorf enden? Welche Auswirkungen hätte eine attraktivere Preispolitik? Weiterhin wundert es mich, dass gerade Du daran zweifelst, dass eine Mehrheit der Volkmaroder Bürger die Stadtbahn will. Immerhin war es der von Dir herausgegebene „Ortsspiegel“ (Du weißt, ich schätze diese Zeitung sehr!), der eine Umfrage zu diesem Thema initiert hat. Das Ergebnis kann zwar nicht als repräsentativ angesehen werden, aber dass immerhin 2/3 der Befragten für die Stadtbahnverlängerung gestimmt haben, finde ich trotzdem bemerkenswert.